Exkursionsberichte 2024

Exkursion in die Innauen bei Bever am 1. Juni 2024

Die Tage vor der Exkursion waren geprägt durch viel Regen und auch Schnee in höheren Lagen. Der Samstag schien aber gemäss Wetterbericht im Oberengadin trocken zu bleiben. So machten sich denn sechs unerschrockene Vogelbegeisterte am Samstagmorgen auf den Weg ins Engadin. Etwas mulmig wurde uns dann spätestens, als sich bei Preda die Landschaft im prächtigen weiss zeigte. Im Val Bever war die Landschaft dann aber wieder grün und wir blieben auch vom Regen verschont. Bereits beim Bahnhof Bever gab es einiges zu beobachten, so dass wir längere Zeit nur wenige Schritte vorankamen. Stieglitze, Wacholderdrossel – insbesondere eine junge – verzückten die Beobachtenden, auch Grünfink und Gartenrotschwanz zeigten sich in ihrer Pracht, während sie ihr Lied vorsangen. Der Spaziergang zum Inn fand unter dem Gesang der Feldlerchen statt, auch Braunkehlchen konnten wir beobachten. Die beiden Bodenbrüter finden einen Lebensraum in den spät gemähten Wiesen bei „Chasatschas“. Immer wieder konnten wir auch Steinschmätzer beobachten, aufgrund des Schneefalls in den höheren Lagen sind sie wohl für die Nahrungssuche in die tieferen Lagen ausgewichen. Am Inn entlang konnten wir mehrere Flussuferläufer und einen Flussregenpfeifer beobachten, ebenso zeigten sich Gebirgsstelzen und Wasseramsel. Ein Highlight folgte dem anderen. Die kurze Mittagsrast verbrachten wir beim Lej da Gravatscha in der Nähe von Reiherenten und brütenden Blässhühner. Lange war die Rast aber nicht, die Temperaturen waren zu kühl. Dem Damm entlang ging es Richtung Campingplatz, wo Birkenzeisige und Stieglitze ein Spektakel boten. Schwalben und Mauersegler waren auf der Jagd und flogen teilweise sehr nahe an unseren Köpfen vorbei. Gemütlich ging‘s dann zurück zum Bahnhof Samedan, sogar die Sonne und etwas blauer Himmel zeigten sich. Wir hatten eine tolle Exkursion und konnten 37 Arten beobachten:

Amsel, Bachstelze, Birkenzeisig, Bluthänfling, Braunkehlchen, Buchfink, Blässhuhn, Feldlerchen, Felsenschwalben, Flussuferläufer, Flussregenpfeifer, Gartengrasmücke, Gebirgsstelzen, Girlitz, Grünfink, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Graureiher, Hausrotschwanz, Haussperling, Heckenbraunelle, Klappergrasmücke, Mauersegler, Mehlschwalbe, Mönchsgrasmücke, Rauchschwalben, Rabenkrähen, Reiherenten, Stieglitz, Steinschmätzer, Stockente, Tannenmeise, Türkentaube, Wacholderdrossel, Wasseramsel, Zilpzalp, Zwergtaucher (Text: Erica Nicca)

Fotos: Brigitte Meier

Zweitätige Exkursion in die Petite Camargue 4. und 5. Mai 2024
Am frühen Morgen des 4. Mai 2024 steigen an den Orten Andeer, Thusis, Bonduz und Chur immer mehr reiselustige Vogel- und Naturbegeisterte in den grossen und bequemen Reisebus des Transportunternehmens Herbie Michael ein. Insgesamt 30 Teilnehmende möchten es sich nicht entgehen lassen,  das Naturparadies im bekannten Naturschutzgebiet Petite Camargue  zu entdecken.
Während der Fahrt erhalten wir von Thea einige wertvolle Informationen über die kleine Camargue. Unter anderem erfahren wir, dass im Jahre 1852 die Kaiserliche Fischzucht zur Aufzucht von Atlantiklachsen gegründet wurde. Dies war die erste Fischzucht in Europa. Es gibt also vieles zu entdecken.
Nach einem kurzen Halt an der Autobahnraststätte Pratteln erreichen wir „entleert“ und gut gestärkt so gegen 11 Uhr unser ersehntes Reiseziel.  Bereits beim Aussteigen aus dem Bus werden wir von der wohl bekanntesten Sängerin der Vogelwelt begrüsst. Was für eine Freude, dem wunderschönen Gesang der Nachtigall zu lauschen. Das war unser erstes Highlight und erfreulicherweise werden noch viele weitere folgen. In 4er Gruppen machen wir uns auf, das grosse Naturreservat zu erkunden. Auf einem ausgedehnten Wegnetz gelangen wir zu den vielfältigen Biotopen in der Rheinauen-Landschaft.  Es dauert gar nicht lange, und schon ist der wohlklingende Gesang des Pirols und der unverkennbare Ruf des Kuckucks zu hören.

Fotos: Helene Brändli

Mehrere Hochstände erlauben uns, die Vögel ungestört zu sichten und zu beobachten. Auf Schritt und Tritt sind prächtige, mächtige alte Silberweiden, Schwarzerlen und andere Bäume zu bestaunen. Aus den verschiedenen Hiden lässt sich das rege Brutgeschäft der unzähligen Kormorane, Weissstörche, Grau- und Seidenreiher aus nächster Nähe beobachten. Sogar einige Biberratten und europäische Sumpfschildkröten präsentieren sich uns.So spannend vergeht unser erster Tag. Bei einem wunderbaren Nachtessen wird ausgetauscht und gefachsimpelt und wir erfahren von den vielen tollen Beobachtungen, die auch die Anderen machen konnten.
Damit ist der Tag aber noch lange nicht zu Ende. Die ganz „Wilden“ begeben sich noch auf eine Nachtexkursion. Gleich begrüsst werden wir vom krächzenden Gesang des Teichrohrsängers. Unter vielen Vogelarten bekommen wir sogar noch ein Wildschein und ein Rehböcklein vor die Linse. Gegen 21 Uhr ist dann aber definitiv Schluss und auch wir begeben uns zurück zum Hotel und ab in’s Bett.

Am folgenden Tag ist dann freies Beobachten im Naturschutzgebiet angesagt. Während die Einen weiterhin Ausschau nach Vögeln halten, begeben sich die Anderen zu den Halb- und Trockenwiesen und lassen sich vom Anblick der vielen Orchideen verzaubern. Oder es besteht die Möglichkeit die Anlagen der Kaiserlichen Fischzucht unter die Lupe zu nehmen. Unser kleines Grüppchen durchstreift noch einmal das wunderschöne Gebiet. Auf unserem Rundweg gibt es immer wieder Beobachtungsstellen, die zum Verweilen einladen. Und siehe da, plötzlich entdecken wir eine wunderschöne Vogelart in den gegenüberliegenden Baumkronen. Vier leuchtend gelbe Pirole sitzen da oben und fliegen  ab und wann von einem Baum zum anderen. Und immer wieder kündigt der durchdringende hohe und pfeifende Ton den Eisvogel an.  Pfeilschnell fliegt er an uns vorbei und verschwindet gleich wieder im Gebüsch.
Überaus happy und zufrieden treffen wir uns im Laufe des Nachmittags wieder bei unserem Bus. Ganz verzaubert und beglückt kehren wir von dieser Oase der Ruhe und der Natur in den Alltag zurück.
Ein herzliches Dankeschön den Leiterinnen Thea, Brigitte, Annina, Erica und Helene für die gute Organisation, den reibungslosen Ablauf und die lehrreichen Führungen . Es war einfach nur toll.  Ebenfalls danken wir Herbie für sein gutes und sicheres Fahren. 
Es war ein unvergessliches Wochenende mit all den schönen Entdeckungen und Erlebnissen.

Artenliste:
Amsel, Bachstelze, Bergstelze, Blässhuhn, Blaumeise, Buchfink, Buntspecht, Dohle, Eichelhäher, Eisvogel, Gartenbaumläufer, Gartengrasmücke, Graugans, Graureiher, Grünfink, Haubentaucher, Höckerschwan, Kanadagans, Kleiber, Kohlmeise, Kolbenente, Kormoran, Kuckuck, Mäusebussard, Mönchsgrasmücke, Nachtigall, Neuntöter, Nilgans, Pirol, Rabenkrähe, Reiherente, Ringeltaube, Rohrschwirl, Rostgans, Rotkehlchen, Rotmilan, Schnatterente, Schwanzmeise, Schwarzspecht, Seidenreiher, Silberreiher, Singdrossel, Star,Stockente, Strassentaube, Sumpfmeise, Teichhuhn,Teichrohrsänger, Weissstorch, Wendehals, Zaunkönig, Zilpzalp, Biberratten, Europäische Sumpfschildkröte, Fuchs, Rehbock, Wildschwein.
Text und Artenliste: Sabine Balzer, merci!

Fotos: Iris Scherrer

Einblick in ein Vogel-Leben: BuachKinder am 14. April
Auf Einladung des Buachlada Kunfermann durften wir einen Nachmittagsanlass für Kinder zum Thema Vogel-Leben gestalten. Was macht ein Vogel aus? Was fressen Vögel? Wo brüten Vögel? Diesen und anderen Fragen gingen wir spielerisch nach und die über 30 Kinder bastelten ihre eigenen, wunderschönen Vogelnester.

Fotos: Buachlada Kunfermann

Sonntag 4. Februar: Exkursion Bodenseee Seetaucherstrecke
Eine Gruppe von zehn Personen des Natur und Vogelschutzvereines Heinzenberg-Domleschg machte sich mit dem Zug auf, um am Bodensee gefiederte Wintergäste zu beobachten. Das Wetter zeigte sich von seiner sonnigen und für die Jahreszeit sehr warmen Seite. In Güttingen machten wir uns auf in Richtung See – mit Feldstechern und einem Fotoapparat mit grossem Teleobjektiv ausgerüstet. Begrüsst wurden wir schon bald von einem Storchenpaar, das seinen Horst klappernd gegen zwei weitere Störche verteidigte. Am See durften wir uns dann vor allem im Enten und Möwen bestimmen üben. Wir konnten Reiher-, Tafel-, Stock-, Schnatter, Kolben-, Krick- und Schellenten, sowie Mittelmeer-, Lach- und Sturmmöwen beobachten. Daneben erfreuten uns unter anderem eine fliegende Formation von grossen Brachvögeln, Gänsesäger und Graureiher.
Zu Fuss in Uttwil angekommen, machten wir einen längeren Halt, bis auch wirklich alle Exkursionsteilnehmenden die zwei Prachttaucher vor die Linse des Fernrohrs bekamen.
Die Strecke von Uttwil nach Romanshorn wurde aus Zeitgründen per Zug bewältigt. Im Hafen von Romanshorn bekamen wir schliesslich als neue Vogelart noch das Teichhuhn zu Gesicht, bevor wir uns mit Kaffee und Kuchen gestärkt auf die Heimreise machten. Auf der Beobachtungsliste, die von der jüngsten Teilnehmerin Julia geführt wurde, waren am Ende der Exkursion insgesamt 37 Arten aufgelistet. Es hat sich also gelohnt, die längerer Reise in guter Gesellschaft auf sich zu nehmen.

Text: Helene Brändli, merci!